Styrol

Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Exposition gegenüber Styrol

Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Exposition gegenüber Styrol

Die arbeitsmedizinische Vorsorge richtet sich an Beschäftigte, die bei ihrer Tätigkeit regelmäßig Styrol ausgesetzt sind. Styrol ist ein organisches Lösungsmittel, das vor allem in der Kunststoff- und Polymerindustrie eingesetzt wird. Es kann durch Einatmen oder Hautkontakt gesundheitliche Schäden verursachen, insbesondere an Atemwegen, Nervensystem und Leber. Ziel der Untersuchung ist es, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und durch präventive Maßnahmen die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.


Typische Tätigkeitsbereiche:

  • Kunststoffindustrie: Herstellung und Verarbeitung von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) oder Styropor
  • Lack- und Farbenherstellung: Verwendung von Styrol in Harzen oder Lösungsmitteln
  • Boots- und Fahrzeugbau: Arbeiten mit Styrolhaltigen Verbundmaterialien oder Beschichtungen
  • Chemische Industrie: Produktion von Polystyrol oder anderen Styrolpolymeren
  • Recycling: Verarbeitung und Entsorgung von Styrolhaltigen Kunststoffen


Umfang der Untersuchung:

Die Untersuchung umfasst spezifische Maßnahmen zur Überwachung der Gesundheit bei Styrol-Exposition:

  • Anamnese: Erhebung der medizinischen Vorgeschichte, insbesondere in Bezug auf Atemwegs- und Nervensystemerkrankungen
  • Körperliche Untersuchung: Allgemeiner Gesundheitscheck mit Fokus auf Atemwege, Leber und Nervensystem
  • Blut- und Urinuntersuchung: Überprüfung von Styrolmetaboliten und Leberfunktionswerten
  • Lungenfunktionstest (Spirometrie): Überprüfung der Atemkapazität und -leistung
  • Neurologische Tests: Untersuchung auf mögliche Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems
  • Beratung: Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen wie persönlicher Schutzausrüstung, Belüftungssystemen und sicherem Umgang mit Styrol


Dauer und Nachuntersuchungen:

  • Dauer der Erstuntersuchung: Etwa 30 bis 60 Minuten, abhängig vom Umfang der notwendigen Tests
  • Nachuntersuchungen: alle 36 Monate auf Basis der AMR 2.1, um die Gesundheit langfristig zu überwachen


Warum ist die Vorsorge bei Exposition gegenüber Styrol (ehem. G45) wichtig?

Styrol ist gesundheitsschädlich und kann Atemwegsreizungen, neurologische Störungen sowie Langzeitschäden an Leber und anderen Organen verursachen. Die Vorsorge hilft, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Präventionsmaßnahmen die Gesundheit der Mitarbeitenden zu sichern. Arbeitgeber erfüllen mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und fördern aktiv die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten.

Zielgruppe

  • Kunststoffindustrie
  • Lackherstellung
  • Farbherstellung
  • Bootsbau
  • Fahrzeugbau
  • Recycling

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