Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Cadmium und seinen Verbindungen
Die arbeitsmedizinische Vorsorge richtet sich an Beschäftigte, die regelmäßig Cadmium oder seinen Verbindungen ausgesetzt sind. Cadmium ist ein hochgiftiges Schwermetall, das durch Inhalation oder Hautkontakt in den Körper gelangen kann. Es kann schwere gesundheitliche Schäden an Lunge, Nieren und Knochen sowie Krebs verursachen. Ziel der Untersuchung ist es, die gesundheitliche Belastung zu überwachen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Typische Tätigkeitsbereiche:
- Metallverarbeitung: Herstellung und Verarbeitung von cadmiumhaltigen Legierungen und Beschichtungen
- Batterieindustrie: Produktion und Recycling von cadmiumhaltigen Batterien (z. B. Nickel-Cadmium-Akkus)
- Farben- und Pigmentindustrie: Herstellung von cadmiumhaltigen Farben, Lacken oder Pigmenten
- Schweißarbeiten: Schweißen von cadmiumhaltigen Materialien oder Oberflächen
- Chemische Industrie: Verwendung von Cadmiumverbindungen in der Produktion
Umfang der Untersuchung:
Die Untersuchung umfasst spezifische Maßnahmen zur Überwachung der Gesundheit bei Cadmium-Exposition:
- Anamnese: Erhebung der medizinischen Vorgeschichte, insbesondere in Bezug auf Nieren-, Lungen- und Knochenkrankheiten
- Körperliche Untersuchung: Allgemeiner Gesundheitscheck mit Fokus auf Atemwege, Nieren und Skelettsystem
- Blut- und Urinuntersuchung: Überprüfung von Cadmiumkonzentrationen und Nierenfunktionswerten
- Lungenfunktionstest (Spirometrie): Überprüfung der Atemkapazität und -leistung
- Röntgenuntersuchung (optional): Beurteilung der Knochendichte oder Lungenveränderungen bei Verdacht auf Langzeitbelastung
- Beratung: Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen, sicherem Umgang mit Cadmium und persönlicher Schutzausrüstung
Dauer und Nachuntersuchungen:
- Dauer der Erstuntersuchung: Etwa 30 bis 60 Minuten, abhängig von den erforderlichen Tests
- Nachuntersuchungen: alle 36 Monate auf Basis der AMR 2.1, um die Gesundheit langfristig zu überwachen
Warum ist die Vorsorge bei Cadmium und seinen Verbindungen (ehem. G32) wichtig?
Cadmium ist ein hochtoxisches Metall, das zu chronischen Erkrankungen wie Nierenfunktionsstörungen, Osteoporose oder Lungenkrebs führen kann. Die Vorsorge hilft, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Prävention die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen. Arbeitgeber erfüllen mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und tragen aktiv zur Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden bei.